Die Küche: Inhalte nach 1933
Werbeanzeige (1938)
Links: Ab 1933 mit der Übernahme des Vereins
durch die Nazis wurde jeglicher Funke
Individualität und Kreativität im Keim erstickt.
Dann gab es hauptsächlich Artikel wie diesen.
Aus Siegern bei
Kochwettbewerben wurden
„Reichssieger“ für den „Ruhm
des Deutschen Volkes“... (1938)
Da Banzer ein ausgesprochener Individualist war, war kein Platz mehr für ihn in den von ihm erschaffenen Institutionen, er wurde durch Parteigenossen ersetzt. Hier das
Foto von seiner Zwangs-„Pensionierung“, rechts neben M. C. Banzer sitzt Hans Wölkersdörfer, ein hohes NSDAP-Mitglied. Er übernahm Banzers Aufgabe als Direktor
des dato nicht mehr existenten I.V.d.K., während Jean Hardt (links außen sitzend) der Kurator des Museums wurde. Rechts: Die im linken Bild abgebildete Ehrenurkunde,
um den der NSDAP unbequemen Mann loszuwerden.
Die dekadente Kochkunst war nichts für “wahre Deutsche” und nützte dem nationalsozialistischen Regime
nur wenig. Darum änderte sich der Ton der Zeitschrift langsam aber stetig und läutete damit den Untergang
der deutschen Kochkunst mit folgenden Schlagworten ein:
Mahnung des Eintopfsonntages (1935)
(Für des Sütterlins Ungeübte: “Mit der Feldküche ins Manöver”)
Die 1921 als Teil des Verbandes und
Museums gegründete Lehrküche fand sich
auch bald einer neuen Bestimmung wieder,
welcher mit großem Elan angepriesen
wurde (1935).
Die Kochkunst in Deutschland
Mit der September/Oktoberausgabe 1944 (von der zweiwöchentlichen zur Zwei-Monats-Ausgabe) endete dann
das eher unrühmliche, vorletzte Kapitel der Zeitschrift (Dank an Armin für die Information).
Ab Dezember 1948 als Beilage und ab September 1949 als eigenständiges Blatt unter Carl Friebels Leitung
wird “Die Küche” wiedergeboren.